Massive Türen in der Felsenwand, Fenster mit weißen Gardinen und winzigen Gärten mit Küchenkräutern erinnern noch heute an das Leben ihrer einstigen Bewohner. Manchmal scheint es sogar, als würde jeden Moment ein Hobbit aus einem Tolkien-Roman zur Tür hereinstolpern und den 11Uhr-Imbiss zubereiten.
HÖHLENWOHNUNGEN | HARZ | REISEN | LANGENSTEIN

Wer hätte gedacht, dass in den sanften Hügeln des Harzes einst ganze Dörfer in den Fels gehauen wurden?
In Langenstein, einem kleinen Ort im Norden des Harzes, verbergen sich diese einzigartigen Zeugnisse einer vergangenen Wohnkultur. Die Höhlenwohnungen, in den weichen Sandstein geschlagen, bieten einen faszinierenden Einblick in das Leben der Menschen, die hier einst ihr Zuhause hatten. Einige Behausungen, so vermutet man, stammen sogar aus der germanischen Siedlungszeit.
Die Höhlenwohnungen sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie sich Menschen an ihre Umwelt anpassen und unter schwierigen Bedingungen ein Zuhause schaffen können. Sie sind ein wertvolles Kulturgut und ein Zeugniss für Kreativität und den Einfallsreichtum unserer Vorfahren.

Ein Zuhause im Fels
Entstanden in einer Zeit, als Wohnraum knapp war, boten die Höhlen einen einfachen, aber sicheren Unterschlupf. Mit einer Grundfläche von etwa 30 qm² boten sie oft eine Wohnstube, Küche, Schlafezimmer und einen Vorratsraum. Die Höhlen waren einfach ausgestattet, aber für die damaligen Verhältnisse komfortabel. Der letzte Troglodyt, wie die Bewohner sich einst nannten, verließ seine ungewöhnliche Heimstätte erst 1916. Der Bergiff "Troglodyt" stammt übrigens aus dem Grieschichen und bedeutet nichts anderes als "Höhlenbewohner", was sich aus den wörtern "trogle" (Höhle) und "dyein" (hineingehen oder eintauchen) zusammen setzt.

Die Höhlenwohnungen am Schäferberg und auf der Altenburg sind frei zugänglich und das ganze Jahr über geöffnet.
April - September 10:00 - 18:00 Uhr
Oktober - März 10:00 - 16:00 Uhr
Öffentliche Führungen (Mai - September) sind immer Donnerstags um 14:00 Uhr.
Sie dauern 60 min und kosten 5€ p.P.
Die Tickets können vorrort beim Höhlenführer erworben werden.



Für uns war der Besuch im Januar 2024 ein unvergessliches Erlebnis. Beim Betreten des Geländes fühlten wir uns wie in einem Tolkien-Roman versetzt. Die kahlen Bäume und das winterliche Licht verstärkten das geheimnisvolle Ambiente, und wir erwarteten jeden Moment, dass ein Hobbit um die Ecke biegt und es sich mit seiner Pfeife im Schaukelstuhl gemühtlich macht um die Sonnenstrahlen zu genießen. Im Frühjahr oder Sommer muss es hier noch magischer sein, wenn die Natur erwacht und die Kräuter ihren herrlichen Duft verbreiten. HIer fühlt man sich fast wie im Auenland und kann seiner Fanatsie freien lauf lassen

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